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Die Rückkehr der Modeinsolvenzen

07.11.2025
WirtschaftsWoche

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von Henryk Hielscher

Ob Bikini oder Businesshemd – die Kauflaune der Verbraucher ist getrübt. Mehrere mittelständische Modeunternehmen haben bereits Insolvenz angemeldet.

Die Lage schien sich entspannt zu haben: Während in den vergangenen Jahren zahlreiche Großinsolvenzen wie die des Modeanbieters Esprit oder der Düsseldorfer Bekleidungskette Peek & Cloppenburg für Aufsehen gesorgt hatten, gab es im laufenden Jahr deutlich weniger Insolvenzfälle in der Branche.

So registrierte die Unternehmensberatung Falkensteg in den ersten neun Monaten lediglich zehn Insolvenzen von Fashion-Herstellern und -Händlern mit einem Umsatz von mehr als zehn Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es fast doppelt so viele.

Ob die Entwicklung anhält, ist allerdings fraglich. So mussten in den vergangenen Tagen gleich mehrere mittelständische Textilgrößen Insolvenz anmelden. Jüngstes Beispiel: Der Bayreuther Short- und Bikinispezialist Adolf Riedl, der am Mittwoch die Reißleine zog. Das Unternehmen gehört mit Marken wie Olympia, Sunflair, Sunmarin und Wavebreaker nach eigenen Angaben zu den führenden Bademodenproduzenten Europas. Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck & Partner wurde vom Amtsgericht Bayreuth als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt.

Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher

Zuvor hatte bereits der auf nachhaltige Mode spezialisierte Berliner Onlinehändler „Les Lunes“ Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt – und den Zorn einiger Influencer auf sich gezogen, deren Rechnungen offenbar nicht bezahlt worden waren. Darunter sind bekannte Namen wie Angelina Pannek, Marly Hirschvogel und Lisa Schrenk. Sie müssen ihre Forderungen – wie alle anderen Gläubiger auch – bei Görg-Partner Torsten Martini anmelden, dem gerichtlich bestellten Sachwalter. Erst nach Eröffnung des Verfahrens – voraussichtlich in rund drei Monaten – wird sich abzeichnen, ob und in welcher Höhe Zahlungen über als Insolvenzquote geleistet werden können. Derweil arbeiten Alexander Dietel von Falkensteg sowie die Rechtsanwältin Nadja Raiß von der Kanzlei K&L Gates daran, dass es für den Online-Shop überhaupt weitergeht.

Der Erhalt des Unternehmens ist auch Ziel bei Wormland. Die Geschäftsführung des Herrenausstatters gestand ebenfalls in dieser Woche eine erneute wirtschaftliche Schieflage ein. Um das Unternehmen, das erst vor einem Jahr aus der Insolvenz gerettet worden war, kümmert sich jetzt der Osnabrücker Rechtsanwalt Stephan Michels als vorläufiger Insolvenzverwalter.

Der laufende Betrieb wird laut Michels in vollem Umfang fortgesetzt. Alle neun Läden blieben geöffnet. Die Gehälter der 250 Mitarbeiter sollen für drei Monate über Insolvenzgeld der Arbeitsagentur gesichert werden. „Wir werden in Kürze einen Investorenprozess starten, um Wormland neu aufzustellen“, kündigte Michels an. Auslöser der neuen Krise sei die Kaufzurückhaltung der Verbraucher, teilte das Unternehmen mit.

https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/wormland-adolf-riedl-les-lunes-die-rueckkehr-der-modeinsolvenzen/100172195.html