01.04.2020 | PDF
Dr. Beck - Presseabteilung
Eltmann: Nach der Covid-19-bedingten, vorzeitigen Beendigung der Spielsaison in der 1. Bundesliga per 12.03.3020 für alle Volleyball-Mannschaften gelang es dem Erstligisten Eltmann Volleys GmbH nicht, für die Restsaison und die kommende Saison ein Finanzierungskonzept für die erste Liga aufzustellen.
Nachdem der VBL-Vorstand am 12.03.2020 verkündet hatte, aufgrund der Corona-Krise die Spielzeit der 1. Bundesliga der Frauen und Männer mit sofortiger Wirkung abzubrechen, waren die Spieler der Eltmann Volleys GmbH mit Zustimmung des Geschäftsführers und vorläufigen Insolvenzverwalters bereits Mitte März und damit unmittelbar noch vor den ersten Flugbeschränkungen in ihre Heimat abgereist.
„Die Corona-Krise traf die Eltmann Volleys GmbH gleich doppelt“ so der Insolvenzverwalter Dr. Ampferl, „denn neben den sportlichen Abbruch waren Sponsoren waren aufgrund der aktuellen Situation so auf die eigenen Betriebe fokussiert, dass nicht nur bestehende Zusagen für die laufende Saison zum Erhalt der eigenen Liquidität auf den Prüfstand kamen, sondern auch Gespräche für Sponsoring und Folgefinanzierung für die Saison 2020/2021 keine Priorität mehr hatte“.
Für die Saison 2020/2021 bestand im Ergebnis keine ausreichende Planungssicherheit, den Spielern Neuverträge für die kommende Saison anzubieten.
Die meisten Spielerverträge liefen aufgrund vertraglicher Befristungen zwischen dem 31.03. und 31.05. aus. Soweit durch Ausspruch der Kündigungen bei Spielern, Trainern und Management teilweise eine vorzeitige Beendigung der Arbeitsverträge zum 30.04.2020 erfolgte, konnten bis Ende März aber alle Gehälter gesichert werden. Unabhängig davon hätte der Spielbetrieb aufgrund der Tabellenplatzierung der Eltmann Volleys GmbH Ende März geendet.
Forderungen der Arbeitnehmer für Löhne nach Insolvenzeröffnung sind nach dem gesetzlichen Leitbild privilegierte Masseverbindlichkeiten und gehen damit den meisten Gläubigern vor. Der Fokus der Insolvenzverwaltung liegt nunmehr darauf, offene Forderungen konsequent einzuziehen, um mögliche Ausfälle für Gläubiger, zu denen auch die Mitarbeiter gehören, möglichst niedrig zu halten.
Der Mutterverein VC 2010 Eltmann e.V. als Bundesliga-Lizenznehmer unterstützt weiterhin einen Spielbetrieb in der kommenden Saison, allerdings aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den wegen der Corona-Krise nur vorsichtigen Zusagen von Sponsoren nicht mehr in der 1. Bundesliga.
Dass die Corona-Krise nicht nur die Eltmann Volleys GmbH trifft, zeigt auch, dass die VBL selbst schon im Hinblick auf die derzeit alle Volleyball-Bundesligisten treffenden Schwierigkeiten die Fristen für entsprechende Lizenzanträge für die nächste Saison sowohl in der 1. und 2. Liga verlängert hat.
Am 01.04.2020 wurde plangemäß das Insolvenzverfahren eröffnet. Gläubiger werden in den kommenden Wochen angeschrieben und gebeten, ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anzumelden.
Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl
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