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Rohr GmbH – „Nehmen uns die Zeit, die wir brauchen“

16.07.2016
Straubinger Rundschau

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Zuschlag für Investor rückt näher – Mitarbeiter voll motiviert – Kunden stehen zu Rohr

Von Christoph Urban

Nutzfahrzeuge Rohr hat Anfang April Insolvenz beantragt, seit dem 4. Juli läuft das Verfahren. Rund 50 Investoren waren im Rennen, sagt Robert Scherer von der IG Metall – Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl verhandelt mittlerweile nach eigenen Angaben noch mit „einer Handvoll“.

Betriebsratsvorsitzender Stefan Prommesberger rechnet „in den nächsten Wochen“ mit einer Entscheidung. Bei den Mitarbeitern herrsche Aufbruchstimmung, die Kunden stünden auch zu Rohr, sagen die Verantwortlichen.

Als Insolvenzverwalter führt Dr. Hubert Ampferl die Geschäfte der Firma seit der Eröffnung des Verfahrens. „Die vergangenen drei Monate habe ich mit Investoren gesprochen“, sagt er. Er organisierte Betriebsbesichtigungen für Interessenten, Managementgespräche für potenzielle Kunden und Investoren – auch ein Info-Paket mit allen relevanten Daten für Investoren ließ er zusammenstellen. „Manche wollten einfach nur bei der Konkurrenz in die Bücher schauen“, mutmaßt Robert Scherer, „andere waren reine Spekulanten. Aber die verbliebenen Interessenten sind alle selbst Herstellerfirmen, die Rohr als Ganzes wollen.“ Das sei allen Beteiligten wichtig, sagt Klaus Hofmann von der Wirtschaftsförderung: „Dr. Ampferl ist ein hervorragender Insolvenzverwalter, der den Standort und die Arbeitsplätze erhalten will.“

Verlässliche Partner gesucht

Letztlich entscheidet der Gläubigerausschuss, welcher Investor den Zuschlag bekommt. Der Ausschuss besteht aus fünf Personen, erklärt Stefan Prommesberger: „Ein Rechtsanwalt der Kunden, einer der Zulieferer sowie einer der Bank.“ Außerdem vertritt Wirtschaftsförderer Klaus Hofmann die Stadt und Prommesberger den Betrieb. Die nächste, dritte Sitzung finde am Mittwoch, 27. Juli statt: Hier werde Dr. Ampferl die Angebote der einzelnen Investoren vorstellen. „Ich weiß noch nicht, ob da schon etwas rauskommt“, meint Prommesberger. Der Entscheidung für einen Investor sei keine Frist gesetzt, sagt Dr. Ampferl. „Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen.“

Die Mitarbeiter seien voll motiviert, sagen Dr. Ampferl, Scherer und Prommesberger. „Vor der Insolvenz waren sie schlechter drauf“, meint er. „Nach drei Monaten liegen die Nerven blank, wir müssen für die Leute da sein." Einen „verlässlichen“ Partner als neuen Investor" verdienten die Mitarbeiter, wünscht sich Gewerkschafter Scherer.

Unter dem vorherzigen Geschäftsführer sei vieles falsch gelaufen: Die richtige Strukturierung des wachsenden Unternehmens sei versäumt worden, meint Scherer, zu wenig Kommunikation zwischen Vertrieb und Technik habe es gegeben, sagt Prommesberger. „Zum Teil haben die Techniker eine Woche an einem Fahrzeug gearbeitet – dann rief der Kunde an, wollte es doch anders, und der Vertrieb sagte die Änderung ohne Abstimmung mit der Technik zu. Die mussten dann alles wieder runterschneiden“, erzählt Prommesberger.

Dr. Ampferl hat daher Besprechungen eingeführt: „Da spricht man sich morgens ab: Wo hakt´s, wo fehlt´s?“, erklärt Prommesberger. Insgesamt genieße Dr. Ampferl hohes Vertrauen, berichtet auch Scherer – schließlich habe er schon Müller-Brot und die Luitpoldhütte durch die Insolvenz geführt.

„Kunden stehen zu uns“

Der Insolvenzverwalter spricht von einer „absolut funktionierenden Mannschaft“, die Arbeiter hätten höchste Qualität und die Verwaltung lasse ihm jede Hilfe zukommen. Ebenso die Kunden: „Ein großer Kunde hat uns einen zusätzlichen Auftrag angeboten“, sagt Dr. Ampferl, auch Prommesberger betont: „Die Kunden stehen voll hinter uns, weil sie wissen, dass wir Qualität liefern.“