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Loewe gewinnt Vertrauen der Kunden zurück

21.07.2015
Neue Presse Coburg

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Der Kronacher Fernsehgerätehersteller hat die Krise der vergangenen Jahre überwunden. Nicht nur der Umsatz steigt, sondern auch die Zahl der Mitarbeiter. Gesellschafter Mark Hüsges erwartet weiteres Wachstum.

Von Wolfgang Braunschmidt

Kronach – Die Loewe Technologies GmbH, Kronach, hat den Neustart gemeistert. Nachdem der Münchner Investor Stargate Capital den Hersteller hochwertiger Fernsehgeräte Anfang März 2014 übernommen hat, kann Geschäftsführender Gesellschafter Mark Hüsges jetzt von einer soliden Geschäftsentwicklung berichten. Loewe hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Fernsehgeräten in Ultra-High-Definition-Technik (UHDTV) konzentriert und bietet drei Produktgruppen an: die Einsteigerlinie „Loewe Art“, die Mittelklasse „Loewe Connect“ und das Flagschiff „Loewe Reference“.

Die Geräte kommen gut an. Im Fachhandel hat Loewe damit Vertrauen in die Traditionsmarke zurückgewinnen können, und bei Kunden punkten die Fernseher aus Kronach ebenfalls. Loewe hat im UHDTV-Segment in Deutschland bereits jetzt einen Marktanteil von 8,2 Prozent erreicht, so Pressesprecher Dr. Roland Raithel. Das, ergänzte Geschäftsführender Gesellschafter Hüsges, sei mit Blick auf Wettbewerber wie Samsung oder Panasonic ein hervorragender Wert. In Kronach erwartet man, dass man zum Ende des Jahres einen Marktanteil von etwa zehn Prozent erreicht. Denn das Segment für ultrahochauflösende Fernsehgeräte ist das einzige, das Wachstumsraten verzeichnet.

Die Geräteteile, beispielsweise den Bildschirm oder elektronische Komponenten, bezieht Loewe von Herstellern in Fernost. Hier bewähre sich die Partnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen Hisense, erläuterte Mark Hüsges. Die Teile werden in Kronach von etwa 100 der insgesamt 504 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter montiert. Im Oktober waren es noch 486 Beschäftigte. Auch daran zeige sich der Erfolg. Mark Hüsges: „Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir keine chinesische Fernseher verkaufen und nur ein Loewe-Schild anbringen. Unsere Fernseher sind in Kronach entwickelt, designt und gebaut.“ Die Verbindung mit dem chinesischen Hersteller von Unterhaltungselektronik sei „rein operativ angelegt“. Eine Kapitalverflechtung gebe es nicht.  Großen Wert legt das Unternehmen auf die Ausbildung. Es bietet rund 40 jungen Menschen eine Lehrstelle, und im vergangenen Jahr wurden alle Azubis übernommen, betont Mark Hüsges.

Herzstück von Loewe-Fernsehgeräten ist die Software. Sie wird komplett in Kronach entwickelt. Diese Plattform sei im Wesentlichen das Erfolgsgeheimnis von Loewe. Mit ihr lassen sich die Fernsehgeräte einfach bedienen, und sie bieten einen in der TV-Welt einmaligen Komfort: vom schnellen Umschalten zwischen Fernsehsendern (Roland Raithel: „Das klingt banal, ist aber für viele Kunden ein wichtiges Kaufargument!“) über die Nutzung von Internetdiensten und die Bedienung mit Tablet-Computer oder Smartphone bis hin zur Vernetzung mehrerer Geräte innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses. Dazu kämen eine herausragende Bild- sowie Tonqualität, die sich mit Zusatzlautsprechern auf Konzertsaalniveau steigern lässt, zeitgemäßes Design und Aufstellmöglichkeiten, „die andere Hersteller nicht bieten“, erklärt Roland Raithel. Mark Hüsges beschreibt die Philosphie, die dahintersteckt, so: Wir sehen unsere Produkte als Teil eines vernetzten Hauses.“

Und das kommt an. So bezeichnet die renommierte Fachzeitschrift Satvision in ihrer Juni-Ausgabe den Loewe-Fernseher Reference 55 als „ultrascharfes TV-Kunstwerk“. Bei der Ausstattung sei er „unterreicht gut“. Fazit der Tester: Der Loewe Reference 55 UHD sei einer „der besten Fernseher, den wir bislang in unserem Testlabor zu Gast hatten“.

Auch dieses Urteil belege, „dass Loewe in seinem Markt wieder respektiert wird“, betont Mark Hüsges. Allerdings: Zu Umsatzzahlen oder der Menge verkaufter Geräte werde sich das Management nicht äußern, „da wollen wir konsequent sein“, so der Geschäftsführende Gesellschafter. Aber: „Im Moment sind wir im Plan unterwegs und schauen zuversichtlich in die Zukunft.“

Ziel bleibe es, nicht den Gewinn zu maximieren, auch wenn man „natürlich schwarze Zahlen“ schreiben wolle (Hüsges). Vielmehr gehe es bei Loewe darum, „nachhaltig in die Technologie und die Marke zu investieren“. Mit dieser Strategie werde es gelingen, das Unternehmen langfristig solide aufzustellen.

Daran glauben auch die Mitarbeiter. Sonst wäre es nicht möglich, hoch qualifizierte Fachkräfte, beispielsweise Softwareentwickler nicht nur für die Loewe-Standorte Hannover und Darmstadt zu gewinnen, die an die dortigen Hochschulen und wissenschaftlichen Institute angedockt sind, sondern auch für Kronach. „Das ist keine Selbstverständlichkeit“ (Raithel), denn „das sind die Besten der Branche“ (Hüsges).

Neben Mitarbeitern und Kunden hat auch der Fachhandel wieder Vertrauen in die Marke Loewe gefasst. Derzeit werden die Fernsehgeräte aus Kronach in etwa 1000 Verkaufsstellen in Deutschland – weltweit sind es rund 3000 „Point of Sales“ – sowie in 130 „Loewe-Galerien“ angeboten. Der Fachhandel sei, so Mark Hüsges, „ein sehr guter Vertriebskanal“, weil man dem Kunden hier erklären könne, „was an einem Premiumprodukt wirklich premium ist“. Der Fachhandel werde deshalb der wichtigste Absatzweg für Loewe bleiben.

Auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung in Berlin werden die Kronacher nicht vertreten sein. Sie werden ihre neuen Produkte – für die kommenden Monate sind Fernsehgeräte mit Bildschirmdiagonalen bis 85 Zoll angekündigt – bei Kunden- und Händlerevents vorstellen, erläutert Roland Raithel. Dabei setzt man auch auf die Tradition, wie der Geschäftsführende Gesellschafter betont. Schließlich sei Loewe das Unternehmen, das das Fernsehen erfunden hat. Bis heute löse die Marke Begeisterung aus. Mark Hüsges: „Ich bin überzeugt davon, dass Loewe noch ein unglaubliche Potential hat.“