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Scherer & Trier – Liquidität ist ausreichend

05.04.2014
Neue Presse Coburg

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Für den insolventen Autozulieferer Scherer & Trier besteht kein Bedarf für eine Staatsbürgschaft. Diese Auffassung vertritt Wirtschaftsministerin Ilse Aigner.

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landratsamt Lichtenfels signalisierte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, dass die Staatsregierung entschlossen sei, den notwendigen Restrukturierungsprozess bei Scherer & Trier positiv begleiten wolle.

Lichtenfels - Bei einer Pressekonferenz im Lichtenfelser Landratsamt hatte Aigner am Freitag auch einige positive Nachrichten zu verkünden. Die Motivation der Mitarbeiter des Michelauer Unternehmens sei gut, sagte sie. Auch bei den Lieferanten und Kunden gebe es eine positive Grundstimmung.

Scherer & Trier ist mit rund 2000 Beschäftigten nach dem Baur-Versand der zweitgrößten Arbeitgeber im Landkreis Lichtenfels. Das Unternehmen hatte am 10. März Insolvenzantrag gestellt, nachdem Gespräche über eine Anschlussfinanzierung gescheitert waren.

Laut Insolvenzverwalter Joachim Exner handele es sich bei dem Michelauer Unternehmen nicht um einen klassischen Insolvenzfall. Vielmehr sprach Exner von einem Restrukturierungsfall. Der Autozulieferer sei in der Lage, genügend Liquidität zur Verfügung zu stellen, damit alle Löhne weitergezahlt werden können. Zudem sei das Unternehmen "randvoll" mit Aufträgen. Dies habe zur Folge, dass die Belegschaft über Ostern sogar Sonderschichten fahren müsse. Für den Insolvenzverwalter geht es jetzt darum, den Betrieb zu stabilisieren und Vertrauen zurückzugewinnen. Zudem gebe es jetzt die Chancen "alte Zöpfe" abzuschneiden. Über die notwendigen Sanierungsmaßnahmen hinaus stehe das Unternehmen aber auf gesunden Füßen, sagte Exner. Zudem wurden in den letzten Jahren mehrere Millionen Euro investiert.

Ähnlich positiv beurteilt auch Franz Peter Sichler von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie die Situation des Michelauer Automobilzulieferers. Mit dem Unternehmen konnte ein Haustarifvertrag ausgehandelt werden, der den Mitarbeitern 80 Euro mehr Lohn im Monat zubillige. Eine weitere Vereinbarung sehe vor, dass alle Auszubildenden übernommen werden.

Vertrauliche Gespräche

Wie Exner auf Nachfrage erläuterte, gebe es Gespräche mit möglichen Investoren, deren Inhalt aber der Vertraulichkeit unterliege. "Wir werden sehr sorgfältig abwägen, mit wem Gespräche geführt werden". Weiter gab er zu bedenken, dass Gespräche noch keine Verhandlungen seien. Landrat Christian Meißner hatte nach Bekanntwerden der Insolvenz von der Staatsregierung Unterstützung gefordert. Laut Ilse Aigner werde die Staatsregierung den Restrukturierungsprozess des Unternehmens positiv begleiten.

Dank kommt gestern auch von der SPD-Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld, die die Anwesenheit der Staatsministerin vor Ort würdigte. Das zeige, dass die bayerische Staatsregierung Gewehr bei Fuß stehe und damit viel Vertrauen gegenüber den Beschäftigten ausdrückt. Landrat Christian Meißner sprach Insolvenzverwalter Joachim Exner seinen besonderen Dank aus. Dessen umsichtige und professionelle Arbeit gebe Mut für die Zukunft von Scherer und Trier am Standort Michelau.

Von Gerda Völk