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Insolvenz-Ende sorgt für Erleichterung

03.06.2013
Schwarzwälder Bote

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Hausach (red/am). Das Amtsgericht Offenburg hat mit Beschluss vom 31. Mai 2013 das seit September 2012 laufende formelle Insolvenzverfahren für die Neumayer Tekfor Gruppe aufgehoben. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Der "Schwarzwälder Bote" hat erste Reaktionen auf die Nachricht eingeholt."Neumayer Tekfor ist damit wieder in vollem Umfang eigenständig handlungsfähig und steht nach der geglückten Sanierung wieder auf einer soliden finanziellen Basis. Durch das besonnene, konstruktive Zusammenwirken aller Verfahrensbeteiligten konnten alle rund 1600 Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland trotz schwierigen Umfeldbedingungen erhalten werden", betonten Eigenverwalter Joachim Exner und der vom Amtsgericht Offenburg bestellte Sachwalter Jan Markus Plathner laut Mitteilung nach der Gerichtsentscheidung, nach der die Verfahren für alle operativ tätigen deutschen Tochtergesellschaften Neumayer Tekfor GmbH in Hausach, Neumayer Tekfor Rotenburg GmbH, Neumayer Tekfor Schmölln GmbH sowie Tekfor Services GmbH aufgehoben wurde.

Damit steht auch der Übernahme aller in- und ausländischen Tochtergesellschaften der Neumayer Tekfor Gruppe durch den indischen Investor Amtek Auto Ltd. nichts mehr im Wege. Durch diese Transaktion können auch die gegenwärtig rund 1700 Mitarbeiter von Neumayer Tekfor an den anderen Standorten in Europa, in Indien sowie Nord- und Südamerika ihre Arbeitsplätze behalten.

Bereits Anfang Mai hatten die Gläubiger der verschiedenen Gesellschaften den vorgelegten Sanierungs-Insolvenzplänen mit großer Mehrheiten zugestimmt und damit den Weg frei gemacht für die Zukunft der Gruppe. Wesentlicher Inhalt der Insolvenzpläne ist eine höhere Quotenzahlung als im alternativen Regelinsolvenzverfahren bei gleichzeitigem Erhalt der Gesellschaften und der einzelnen Standorte. Betriebsbedingte Kündigungen waren und sind in den Insolvenzplänen nicht vorgesehen.

Durch das besonnene Verhalten der Kunden, Lieferanten und Behörden sowie die gute Arbeit der Mitarbeiter konnte Neumayer Tekfor während des laufenden Sanierungsverfahrens eine große Verlässlichkeit und Lieferstabilität erreichen. Auch die Banken unterstützten die Sanierung, indem sie im Interesse aller Gläubiger sowie des Gelingens der Insolvenzplanverfahren Sicherheiten frei gaben. So wurde die Sanierung mittels der Insolvenzpläne erst möglich.

"Die Sanierung von Neumayer Tekfor war eine komplexe und höchst anspruchsvolle Aufgabe. Das Ergebnis ist aus unserer Sicht ein Positivbeispiel, wie das neue Sanierungsrecht zum Wohl aller Verfahrensbeteiligten genutzt werden kann. In kurzer Zeit wurde bei einem fairen Ausgleich der Interessen ein global tätiger Konzern neu ausgerichtet und wieder wettbewerbsfähig aufgestellt", fassten Exner und Plathner zusammen.

"Im Hausacher Werk ist die Stimmung unverändert gut", berichtet Neumayer Tekfor-Betriebsratsvorsitzender Manfred Wöhrle auf SchwaBo-Anfrage. Bereits am Freitagvormittag haben die Mitarbeiter per Aushang und Mail vom Insolvenz-Ende erfahren.

Die Verfahrensaufhebung ist gleichzeitig der Startschuss, dass Investor Amtek und damit der neu eingesetzte Geschäftsführer für Neumayer Tekfor, Kunal Sabharwal, die Geschäfte der Gruppe vollumfänglich in die Hand nehmen. Bereits vor zwei Wochen hat der 37-jährige Sabharwal dem Hausacher Werk einen Besuch abgestattet. Ein Kennenlern-Meeting mit Entscheidungsträgern hat laut Informationen unserer Zeitung bereits am Standort Rotenburg stattgefunden.

"Auch für uns ist es ganz wichtig, dass die Firma befreit ist und nun mit dem neuen Eigentümer durchstarten kann", sagt Hausachs Bürgermeister Manfred Wöhrle. Und er hofft, dass der Standort Hausach und die Gruppe auch mit dem neuen Investor die Rolle im Konzern spielen kann, die sie verdient. Besonders freut sich er sich für die Mitarbeiter und darüber, dass deren Arbeitsplätze erhalten werden konnten.