17.10.2006
Dr. Beck - Presseabteilung
Bei der insolventen Hans Brochier Holdings Ltd, Nürnberg, zeichnen sich positive Lösungen für die Kernbereiche des Unternehmens ab. Die vom Insolvenzverwalter Joachim Exner, Kanzlei Beck & Partner, Nürnberg, geführten Verhandlungen zur Fortführung der intakten Sparten zeigen bereits Erfolge.
Insolvenzverwalter Exner hat die Niederlassungen Nürnberg und München des Rohrleitungsbaus zum 16. Oktober 2006 an eine Investorengruppe veräußert, die maßgeblich von dem Nürnberger Unternehmer Alexander Brochier geprägt wird. Die ehemalige Sparte wird unter Beteiligung des Managements in zwei GmbHs als Brochier Rohrleitungsbau GmbH, Nürnberg bzw. München, fortgeführt. Dadurch behalten 130 Mitarbeiter einschließlich der 18 Auszubildenden an diesen Standorten ihren Arbeitsplatz. Geschäftsführer der beiden neuen GmbHs ist Werner Mühlmann, der zuvor verantwortlich für dieses Geschäftsgebiet war.
Die Veräußerung dieses wichtigen Teilbereichs gelang innerhalb von nur zwei Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens. „Der kurze Zeitplan war nur möglich durch die hohe Kompetenz dieses Bereichs, das rasche und geschlossene Handeln der neuen Eigentümer und das starke Engagement der Kunden“, sagt Insolvenzverwalter Exner. Im Insolvenzzeitraum wurden nicht nur die vorliegenden Aufträge ohne Beschränkung abgearbeitet, sondern auch neue Aufträge erteilt. Exner lobt ausdrücklich das Verhalten der Auftraggeber. „Durch das Engagement der Versorger N-ERGIE in Nürnberg und der Stadtwerke in Erlangen und München konnten wir diese Sparte nahtlos fortführen und die Arbeitsplätze erhalten“. Für Alexander Brochier, Geschäftsführer der A. Brochier Holding GmbH & Co. KG, Nürnberg, sind die neuen Brochier Rohrleitungs GmbHs eine Rückkehr zu den Wurzeln des Familienunternehmens, das seit Anfang der neunziger Jahre mit der zuletzt in der Rechtsform Limited (Ltd) geführten insolventen Gruppe und der von der Insolvenz nicht betroffenen A. Brochier Holding GmbH, Nürnberg, getrennt am Markt auftrat. Dazu Alexander Brochier: „Mit der neuen GmbH knüpfen wir an Kernkompetenzen an. Ich bin mir sicher, dass die Neugründungen schnell vom Markt akzeptiert werden“.
Gleichfalls neu an den Start geht der Bereich Brandschutztechni und Sprinklerbau in Nürnberg, der von Mitarbeitern im Rahmen eines Management-Buy-Outs unter Einschaltung / Federführung des Insolvenzverwalters Exner übernommen wurde. Dadurch bleiben weitere 15 Arbeitsplätze bestehen.
Für die Hans Brochier Holdings Ltd., die 2005 rund 113 Millionen Euro Umsatz erzielte, wurde am 4. August 2006 Insolvenz angemeldet, Insolvenzeröffnung war am 1. Oktober. Betroffen waren deutschlandweit rund 700 Mitarbeiter, davon rund 350 im Raum Nürnberg. Diese Zahl hat sich durch die Verkäufe und Eigenkündigungen auf heute rund 430 Personen verringert. Für diesen Personenkreis werden intensive Verhandlungen für weitere Übernahmen geführt.
Der 1873 gegründete Sanitär-Installationsbetrieb Brochier erlebte mit dem Aufbau der fränkischen Gasversorgung einen raschen Aufschwung und entwickelte sich später zu einem der bedeutendsten Unternehmen für Gebäudetechnik einschließlich Rohrleitungsbau. Die A. Brochier Holding GmbH wurde Anfang der neunziger Jahre rechtlich und wirtschaftlich verselbständigt. Seitdem werden die Gebäudetechnik-Leistungen von Alexander Brochier, dem Urenkel des Firmengründers, geführt. Unter dem Dach der Nürnberger A. Brochier Holding arbeiten heute rund 430 Mitarbeiter. Die Gruppe erwirtschaftete 2005 fast 39 Millionen Euro Umsatz und erzielte trotz der anhaltend schwierigen Lage im Bausektor ein positives Ergebnis von 1,05 Mio. Euro.
Die Kanzlei mit interdisziplinärer Ausrichtung und sechs Standorten hat sich auf Insolvenzrecht und Insolvenzverwaltung spezialisiert. Unter Wahrung der Interessen der Gläubiger steht bei Firmeninsolvenzen der Erhalt der Unternehmenssubstanz und der Arbeitsplätze im Vordergrund.
Zu den namhaften überregional ausstrahlenden Verfahren gehörten die Insolvenzverwaltungen Grundig, Photo Porst, Brochier und Aventi-Gruppe. Weitere Informationen unter:
Joachim Exner
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