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Indischer Partner kauft Neumayer Tekfor

12.03.2013
Ostthüringer Zeitung

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Investorengespräche erfolgreich abgeschlossen: Amtek-Gruppe bekommt Zuschlag. Kaufvertrag ist unterzeichnet. Alle Standorte, darunter auch der Schmöllner, bleiben erhalten. Mehr als 1600 Mitarbeiter in Deutschland übernommen.

Offenburg/Schmölln. Die indische Gruppe Amtek ist neuer Besitzer der Neumayer Tkeofr Gruppe. Der Kaufvertrag ist unterzeichnet, das Geschäft soll bis Ende Mai abgeschlossen sein. Damit wechseln alle Vermögensgegenstände der Neumayer Tekfor Holding- neben Patenten und Grundstücken vor allem die Anteile an den in- und ausländischen Tochtergesellschaften – den Besitzer. Über den Kaufpreis, so Unternehmenssprecher Sebastian Brunner, sei Stillschweigen vereinbart worden. Brunner weiter: " Der Erhalt der Neumayer Tekfor Gruppe mit allen Standorten weltweit und über 1600 Arbeitsplätzen allein in Deutschland ist damit gesichert." In einem parallel zur betriebswirtschaftlichen Sanierung der Neumayer Tekfor seit Ende September 2012 laufenden, weltweiten Investorenprozess, waren Gespräche mit insgesamt über 60 Interessenten geführt worden. Nach mehreren Verhandlungsrunden lagen zwei verbindliche Angebote für eine Übernahme aller in- und ausländischen Tochtergesellschaften und für die Gruppe insgesamt vor. Die Entscheidung der Gläubigerausschüsse fiel schließlich zugunsten von Amtek. Neben dem Kaufpreis gaben die Gläubigervertreter dem überzeugenden Gesamtkonzept ihre mehrheitliche Zustimmung. Sehr günstig sei laut Sebastian Brunner außerdem, dass Amtek sowie Neumayer Tekfor seit mehreren Jahren eine intensive Partnerschaft pflegen. "Schon seit 2005 besteht zwischen beiden Unternehmen ein Joint Venture", so Brunner. Weshalb sich die indische Firma jetzt klar zur nachhaltigen Fortführung des bestehenden Geschäftsbetriebs auf Grundlage einer soliden Finanzierung bekenne. Auch sehe der Investor ein hohes Wachstumspotential.

Die künftige Unternehmensstrategie beinhaltet den Erhalt aller Standorte der Neumayer Tekfor Gruppe und sieht insbesondere in Deutschland keine Betriebsschließungen oder Betriebsverlagerungen vor. Nach dem Abschluss der Transaktion sei Amtek/Neumayer Tekfor Gruppe ein weltweit führender Hersteller von Motoren-, Getriebe- und Fahrwerkskomponenten für die Automobilindustrie mit einem Umsatzvolumen von über zwei Milliarden US-Dollar und mehr als 50 Produktionsstandorten in Asien, Europa, Nord- und Südamerika, erklärte Brunner weiter.

Für die Mitarbeiter an den deutschen Produktionsstandorten in Hausach, Rotenburg und Schmölln gab es neben dem Erhalt ihrer Arbeitsplätze noch weitere gute Nachrichten. Weder seien Personalkosteneinsparungsprogramme vorgesehen, noch gehe man davon aus, umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen durchführen zu müssen. Zudem würden auch künftig alle geltenden Betriebsvereinbarungen und die einschlägigen Tarifverträge angewendet werden.

Im September vergangenen Jahres hatte Neumayer Tekfor die Einleitung der Schutzschirmverfahren und damit die Sanierung des Unternehmens nach den Vorgaben des Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) und der Insolvenzordnung vorangetrieben. Grund dafür war die Tatsache, dass sich die Absatzzahlen der Gruppe speziell in Südeuropa eingetrübt hatten. Bis das Verfahren endgültig abgeschlossen werden kann, sind noch einige formelle Hürden zu nehmen. Zunächst sollen bis Mitte März die detaillierten Insolvenzpläne für die operativen Tochtergesellschaften, die Neumayer Tekfor GmbH (Hausach), die Neumayer Tekfor Rotenburg GmbH, die Neumayer Tekfor Schmölln GmbH sowie die Tekfor Services GmbH beim Insolvenzgericht Offenburg eingereicht werden. Nach der Bestätigung durch das Gericht, müssen die Gläubiger der einzelnen Gesellschaften diesen in separaten Abstimmungsterminen zustimmen. Erst dann können auch die für die Gesellschaften noch laufenden Insolvenzverfahren aufgehoben werden. Dies soll noch im zweiten Quartal 2013 erfolgen.

Die indische Amtek-Gruppe zählt mit einem Umsatz von rund 1,3 Milliarden US-Dollar zu den weltweit führenden Herstellern von Motoren-, Getriebe- und Fahrwerkskomponenten für die Automobilindustrie.