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Indischer Autokonzern Amtek übernimmt angeschlagene Neumayer Tekfor

11.03.2013
Finance Magazin

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Das Ende der Schuldenprobleme von Neumayer Tekfor

Von Markus Dentz

Der Verkauf von Neumayer Tekfor ist jetzt endgültig über die Bühne gegangen, wie FINANCE vorab exklusiv berichtet hatte. Allerdings bekam letztlich die indische Amtek Auto den Zuschlag, obwohl sich ein deutscher Zulieferer große Hoffnungen gemacht hatte. Für Gläubiger wie die Commerzbank geht damit ein kräftezehrendes Kapitel zu Ende.

Nach einem monatelangen M&A-Prozess ging es in der der vergangenen Woche ganz schnell: Gläubiger und Eigentümer einigten sich darauf, die angeschlagene Neumayer Tekfor Gruppe (Offenburg) an den indischen Autokonzern Amtek Auto (Umsatz 1,3 Mrd. US-Dollar) mit Hauptsitz in Neu Delhi zu verkaufen. Die Transaktion wurde im Rahmen eines Asset Deals abgeschlossen: Amtek übernimmt alle Vermögensgegenstände der Neumayer Tekfor Holding. Dazu zählen neben Patenten und Grundstücken vor allem die Anteile an den in- und ausländischen Tochtergesellschaften. Bis Ende Mai soll der Verkauf komplett abgeschlossen sein: Wie das Unternehmen erklärt, seien noch einige formelle Hürden zu nehmen, bis das Verfahren endgültig abgeschlossen werden kann. Verantwortlich waren der Eigenverwalter Joachim Exner sowie der vom Amtsgericht Offenburg bestellte Sachwalter Dr. Jan Markus Plathner.
 
Bereits seit vergangenem September lief der Verkaufsprozess. Nach Unternehmensangaben wurden insgesamt Gespräche mit 60 Interessenten geführt. Organisiert und gelenkt hat den Verkauf das M&A-Advisory-Team von Ernst & Young unter der Führung von Stephan Hellmann und Bernhard Ploenes. Nach mehreren intensiven Verhandlungsrunden lagen schließlich zwei verbindliche Angebote für eine Übernahme vor.
 
Wie FINANCE in der vergangenen exklusiv Woche berichtete, hatte sich die deutsche Hay Gruppe große Hoffnungen auf eine Übernahme gemacht: Der Automobilzulieferer aus der Nähe von Mainz ist in Besitz des US-Investors Gores Group. Doch letztlich kamen die Deutschen nicht zum Zuge.

Ende eines Kapitels für die Commerzbank

Eine zentrale Rolle in den Verhandlungen spielten die Banken, ganz besonders die Commerzbank, die als Agent und Security Agent des Konsortiums von Latham & Watkins beraten wurde. Gläubiger wie die Commerzbank (der Deal war noch vor der Fusion unter der Regie des Dresdner Leveraged-Finance-Teams abgeschlossen worden) und die LBBW verzichteten 2009 bereits auf die Hälfte der rund 400 Millionen Euro Schulden aus dem Buy-out. Zudem übernahmen Gläubigerbanken und Hedgefonds im Rahmen einer Restrukturierung Anteile an Neumayer Tekfor (Chronologie siehe Infobox).  Die Gläubiger und Equistone schossen gemeinsam noch einmal 42 Millionen Euro nach. 
 
Danach beruhigte sich die Lage wieder, leider nicht nachhaltig: Im September 2012 flüchtete sich der Autokonzern wegen drohender Zahlungsunfähigkeit unter den sogenannten Schutzschirm. Mit dem Verkauf verliert auch die Private-Equity-Gesellschaft Equistone ihre Beteiligung. Sie soll bis zuletzt um Neumayer Tekfor gekämpft haben