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Eiwobau-Insolvenz, Hoffnung auf einen Neuanfang

02.08.2005
Nürnberger Zeitung

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Am kommenden Donnerstag soll von Eiwobau-Insolvenzverwalter Siegfried Beck bekannt gegeben werden, wann es auf den Baustellen des insolventen Bauträgers weitergeht. Das teilte gestern die Eiwobau AG, die am vergangenen Freitag Insolvenzantrag stellen musste, auf Anfrage mit.

»Es ist keine Frage, ob es auf den Eiwobau-Baustellen weitergeht, sondern nur wann«, sagt Gabriele Weber, Pressesprecherin des Unternehmens. Es würden alle im Bau befindlichen Häuser fertiggestellt werden. Außerdem habe es viele Nachfragen von Kaufinteressenten durch die Zeitungsanzeigen am Wochenende gegeben. »Wir werden uns bei allen melden«, so Weber. Wirtschaftsreferent Roland Fleck hofft, dass eine Nachfolgelösung für die Eiwobau gefunden wird, die die Baustellen ordentlich zu Ende bringe und einen Neuanfang wage.

Alle waren überrascht

Die Eiwobau, die auf ihrem Stammmarkt in Nürnberg keine Probleme hatte, musste wegen fehlender Nachfrage bei einem Großprojekt in den neuen Bundesländern Insolvenz anmelden. Eine der beiden Hausbanken wollte künftig kein Kreditrisiko mehr eingehen (die NZ berichtete). Dem Vernehmen nach hätte die Sparkasse die Restrukturierung des Bauträgers weiter unterstützt, während die Münchner Hypovereinsbank offenbar zu einem Wertverzicht in Höhe von zehn Millionen Euro bereit gewesen wäre, aber keinerlei Risiko mehr eingehen wollte.

Während ein Teil der Eiwobau-Eigentümerfamilie Drechsler zu einem Kanada-Urlaub aufgebrochen ist, ging gestern auf den Baustellen des Bauträgers nichts mehr. Einige Handwerker und Lieferanten holten allerdings ihre Waren und Baustoffe ab. Von der Insolvenz wurden alle überrascht. Grünes Licht für die Weiterarbeit der Betriebe auf den Baustellen kann nur der Insolvenzverwalter nach Sichtung der Vermögenslage geben.

Insider gehen davon aus, dass die Käufer von Eiwobau-Häusern kein großes Risiko eingegangen sind, denn die Handwerksfirmen seien bis zuletzt bezahlt worden. Handwerkskammerpräsident Heinrich Mosler befürchtet, dass von der Insolvenz noch einige Handwerksbetriebe mitgerissen werden, wenn sie bei ihren Aufträgen von Eiwobau abhängig sind: »Bei einer Insolvenz bekommt der Handwerker als letzter sein Geld.« Mosler beklagt, dass die Kreditvergabe bei den Banken zunehmend rigider werde und Handwerksfirmen unter Pauschalurteilen zu leiden hätten: »Es wird zu stark von den Banken auf die Branchenkonjunktur geschaut, dabei entwickeln sich die Firmen in einer Branche höchst unterschiedlich.«

Im »Tilly-Park« hatte die Eiwobau 20 000 Quadratmeter Baufläche erworben und rund 60 Reihenhäuser sowie ein größeres Mietobjekt gebaut. Nachdem die Verkäufe besser liefen als zunächst geplant war, sollten in diesem Monat noch einmal 20 000 Quadratmeter von der Alpha-Gruppe gekauft werden. Doch das Geschäft wurde kurzfristig storniert. »Wir werden nicht in den Insolvenzstrudel hineingezogen«, hieß es bei der Alpha-Gruppe. Allerdings müssten jetzt neue Bauträger für die Grundstücke gesucht werden, doch da sei man optimistisch.