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Hoffnung für insolvente Eiwobau AG - Finanzierung der Projekte ist gesichert

03.08.2005
Nürnberger Zeitung

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NÜRNBERG - Nachdem der erste Schock der Insolvenz verdaut ist, wird bei der Eiwobau jetzt gesichtet, sondiert und verhandelt, um den Geschäftsbetrieb so normal wie möglich fortsetzen zu können. Die wichtigste Nachricht: »Begonnene Bauvorhaben werden beendet«, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Siegfried Beck gestern betonte.

Schon nächste Woche sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden können. Nach Rücksprache mit den beiden Hausbanken Sparkasse und HypoVereinsbank sei die Bezahlung der Handwerker und Subunternehmer gesichert. Die 120 Mitarbeiter - 100 am Standort Nürnberg, 20 in Sachsen - könnten von sicheren Löhnen und Gehältern bis einschließlich 30. September ausgehen.

Auch um die Bezahlung für bereits erbrachte Leistungen müssten die wenigsten Handwerker bangen. »Noch vor dem Insolvenzantrag sind alle wesentlichen Rechnungen beglichen worden«, so Beck.

Die Erstellung von rund 150 Wohneinheiten in der Region war bereits in Arbeit, als die Firmenleitung vergangenen Freitag den Gang zum Amtsgericht antreten musste. Zuvor waren Verhandlungen mit beiden Banken am Nein eines der Institute gescheitert. Um welche Bank es sich handelt, dazu machte Vorstand Tilmann Schneider keine Angaben.

Den Grund für die Krise des Unternehmens sieht er vor allem in der Konjunkturflaute, aber auch in den durch Basel II verschärften Kreditbedingungen. »Wir glauben, dass wir gute Hausaufgaben gemacht haben«, so Schneider. Die Eiwobau AG mit einen Verkaufsumsatz von 60 Millionen € im Jahr 2003 war ins Trudeln geraten durch ihre Tochter Eiwobau Sachsen GmbH. Ein Fehler sei das Engagement im Osten aber nicht gewesen, sagte Schneider. Jahrelang lief das Geschäft in Leipzig, Dresden-Radebeul und Chemnitz gut. Ende der 90er Jahre sei es sogar die sächsische Tochter gewesen, die das flaue Geschäft in Franken wieder aufgefangen habe. Etwa 70 bis 80 Einheiten wurden jährlich allein in Sachsen verkauft - bis der Markt durch gekürzte Subventionen eingebrochen war.

Nürnberg selbst ist inzwischen »pumperlgesund«. Dies habe aber nicht ausgereicht, um »sämtliche Subventionstatbestände in der Gruppe auszugleichen«, sagte Schneider. Die Insolvenz, mit deren Eröffnung Beck Ende September rechnet, soll der Traditionsfirma die Möglichkeit zu einem Neubeginn geben. Dem Insolvenzexperten ist daran gelegen, das Unternehmen »als komplexe Einheit zusammenzuhalten«. Erste Anfragen von Mitbewerbern, die an Bauvorhaben, Fachkräften oder Firmenteilen interessiert sind, lägen bereits vor.

Anja Kummerow