12.03.2005
Sulzbach-Rosenberger Zeitung
Nach der Insolvenz 2003: Sifa Metallkomponenten GmbH nimmt die Produktion auf
Sulzbach-Rosenberg. (ge) Sie kam als eine der ersten Firmen ins neue Industriegebiet, aber auch sie blieb nicht verschont: 2003 musste die Sifa Insolvenz anmelden. Damals hatte das Werk immerhin noch 127 Beschäftigte. Inzwischen, so scheint es, ist aber die Sanierung geglückt: Insolvenzverwalter Dr.Hubert Ampferl teilte gestern mit, dass der Betrieb mit einem neuen Investor fortgeführt wird.
Bereits am 1. August 2003 wurde das im Juni beantragte Insolvenzverfahren über das Vermögen der Sifa Sitzfabrik GmbH Sulzbach-Rosenberg eröffnet. Die Firma stellt Sitzmechaniken und - komponenten für Büro- und Industriestühle her.
Nachdem im August 2004 der bisherige Insolvenzverwalterr Rechtsanwalt Ekkehard Winkler verstarb, wurde der Nürnberger Rechtsanwalt und Dipl.-Betriebswirt Dr.Hubert Ampferl zum neuen Insolvenzverwalter bestellt.
Zunächst mußte der neue Insolvenzverwalter die betriebswirtschaftlichen Weichen neu stellen, um ein Fortführen des Geschäftsbetriebes unter lnsolvenzbedingungen zu ermöglichen. Gleichzeitig wurden die Investorenkontakte intensiviert.
Bereits nach wenigen Wochen konnte gemeinsam mit dem Investor Heinrich Biebl ein Rettungsplan für die Sifa Sitzfabrik GmbH ausgearbeitet werden. Um das Unternehmen auf neue gesellschaftsrechtliche Beine stellen zu können, rief der Investor – derim übrigen Branchenexperte ist – die Sifa Metallkomponenten GmbH als Auffanggesellschaft ins Leben.
Nachdem sowohl auf Seiten des Insolvenzverwalters als auch des Investors alle Hürden genommen sind, konnte nun eine "übertragende Sanierung" umgesetzt werden. Die neue SIFA- Metallkomponenten GmbH führt den traditionsreichen Betrieb mit neuen innovativen Konzepten fort und hat darüber hinaus die gesamte Belegschaft – ca. 20 Arbeitnehmer – übernommen.
Die Rettung des Unternehmens sei in einem hohen Maße auch den überaus treuen und motivierten Mitarbeitern der Sifa Sitzfabrik GmbH zu verdanken, meinte der Insolvenzverwalter gestern gegenüber unserer Zeitung. "Die Mitarbeiter haben ihr Unternehmen nicht aufgegeben, sondern vielmehr mit Tatkraft und 110prozentiger Leistungsbereitschaft den Fortbestand ihres Betriebes gesichert!".
Besonderes Lob gebühre auch dem Bezirkssekretär der IG Metall, Joachim Bender, der bis zur letzten Sekunde "mit hohem wirtschaftlichem Sachverstand an der Rettung des Unternehmens mitgewirkt hat", so Dr. Ampferl: "Der IG Metall gelang es in anerkennenswerter Weise, sowohl die Interessen der Arbeitnehmer wahrzunehmen als auch gleichzeitig die Sanierungslösung mitzutragen."
"Es mussten einige Stellschrauben verändert werden", meinte der Insolvenzverwalter, der zu seiner Bestellung im August 2004 die Firma im betriebswirtschaftlich bedenklichen Zustand vorfand. Doch mit seinem Team und dem "engagierten und auf die Region bedachten Investor" sei es gelungen, das Ruder herum zu reißen und die Firma wieder auf Kurs zu bringen.
Im Ergebnis bleibe festzuhalten, dass der Kernbereich der Sifa Sitzfabrik GmbH erhalten werden konnte und nunmehr im Rahmen einer übertragenden Sanierung von der Sifa Metallkomponenten GmbH fortgeführt wird. Ferner gelang es, die etwa 20 Arbeitsplätze am Standort Sulzbach-Rosenberg zu erhalten.
Die Sifa, bilanziert der Insolvenzverwalter, sei somit wieder in ruhigeres Fahrwasser zurückgekehrt und habe sich mit dem Investor Biebl zum Ziel gesetzt, zukunftsträchtige Innovationen umzusetzen.
Der Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl ist Rechtsanwalt und Dipl.-Betriebswirt. Die dahinter stehende Kanzlei Dr. Beck & Partner in Nürnberg hat sich überregional auf die Betreuung von Insolvenzverfahren spezialisiert. Rechtsanwalt Dr. Ampferl hat bereits in 2004 den Geschäftsbetrieb der web2CAD AG in Amberg saniert und auf drei neue Investoren übertragen. Auch in diesem Zusammenhang konnten alle Arbeitsplätze erhalten werden.