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Insolvenzverfahren der Firmengruppe ECKA, Fürth

25.08.2009
Dr. Beck - Presseabteilung

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In Salzburg wurde ein Sekundärinsolvenzverfahren für die österreichische Tochter beantragt

Banken stützen die Produktion in den fränkischen ECKA-Werken

Wenige Tage nach der Holding ECKA Granulate GmbH & Co. KG, Fürth und deren Tochtergesellschaft in Velden, musste auch die in Österreich angesiedelte Tochter­gesellschaft non ferrum Metallpulver GesmbH & Co. KG, St. Georgen bei Salzburg, zunächst beim Insolvenzgericht Fürth ein Hauptinsolvenzverfahren und sodann beim Handelsgericht Salzburg ein Sekundärinsolvenzverfahren beantragen. Für dieses Se­kundärinsolvenzverfahren, das auf die Unternehmenswerte in Österreich beschränkt ist, wird vom Handelsgericht Salzburg demnächst ein Masseverwalter bestellt.

Die Europäische Insolvenzverordnung (EuInsVO) schreibt vor, dass das Hauptverfahren dort stattfinden muss, wo das Unternehmen den Mittelpunkt seiner hauptsächlichen Interessen hat. Die durch die EuInsVO gegebene Möglichkeit eines länderübergreifenden Haupt- und Sekundärinsolvenzverfahrens wurde bisher erst in wenigen Fällen ausge­schöpft.

Das Amtsgericht Fürth sieht - wie das Unternehmen auch - Fürth als den Mittelpunkt der hauptsächlichen Interessen der weltweit vertretenen Firmengruppe, da dort sämtliche strategischen Entscheidungen getroffen werden und die wesentlichen administrativen sowie operativen Abteilungen ausschließlich in Fürth arbeiten.

Ziele und Kernpunkte des gesamten Insolvenzverfahrens ECKA werden damit von dem vom Amtsgericht Fürth bestellten vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Siegfried Beck, Kanzlei Dr. Beck & Partner, Nürnberg, vorgegeben. Das Hauptverfahren betrifft die Holding ECKA Granulate GmbH & Co. KG, Fürth, sowie die produzierenden Töchter in Velden und Trautenfurt bei Spalt mit insgesamt 175 Mitarbeitern. In Österreich sind 130 Mitarbeiter der weltweit über 800 Beschäftigten der Firmengruppe ECKA von der Insolvenz betroffen. Die ECKA-Firmengruppe setzte im vergangenen Jahr über 900 Mio. € um.

Fortführung der Produktion

In Deutschland und Österreich ging die Produktion in den Werken für Metallpulver für unterschiedliche Anwendergruppen nach Insolvenzanmeldung ohne Unterbrechung weiter. Nach einem Gespräch mit den involvierten deutschen und österreichischen Banken ist sichergestellt, dass u. a. durch einen Massekredit die Produktion weiterlaufen kann. Nach einem Einbruch zu Jahresbeginn zieht die Auftragslage jetzt wieder an. Außerdem bestehen aussichtsreiche Verhandlungen über Folgeaufträge für die von ECKA hergestellten Spezialitäten.

In Österreich können die Werke auch durch den aktuellen Materialbestand und die vor­liegenden Aufträge nahtlos weiter produzieren. Für alle weiteren Niederlassungen und Werke im Ausland wird die Tragfähigkeit der jeweiligen Konzepte einschließlich Analyse der Abnehmergruppen zeitnah überprüft.

Auslöser für den Insolvenzantrag war u. a. die Automobilkrise, die bei der ECKA-Gruppe zu Auftragsrückgängen von teils über 50 Prozent führten. Aufgrund der gesunkenen Me­tallpreise für Aluminium, Kupfer und Magnesium mussten außerdem die Materialbestände bilanziell abgewertet werden. Als dritter externer Faktor schlug die Insolvenz eines Groß­kunden zu Buche.

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Gert Rohrseitz will der vorläufige Insolvenzverwalter Siegfried Beck in den nächsten Monaten die bereits vorliegenden Restrukturierungs- und Sanierungspläne überprüfen und dann gezielt umsetzen.

Dazu Beck: "Ich gehe heute davon aus, dass wir bei ECKA die gesunden Kerne freilegen und erhalten können." Wie geplant wird sich ECKA an der für die Branche wichtigen Fach­messe Schweißen & Schneiden vom 14. bis 19. September 2009 in Essen be­teiligen.