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Traditionsfirma Lingl muss erneut Insolvenz anmelden

05.10.2023
Mittelschwäbische Nachrichten

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Mittelschwäbische Nachrichten 05.10.2023
von Sophia Huber

Die Krumbacher Firma Lingl muss in die Insolvenz. Grund sind Entwicklungen in der Oberpfalz, genauer gesagt in der Schug-Gruppe, die 2021 Lingl übernommen hat.

Diese Nachricht trifft vor allem den südlichen Landkreis Günzburg hart: Die Krumbacher Traditionsfirma Lingl soll (erneut) insolvent sein. Am Mittwoch sind die Mitarbeitenden durch die Geschäftsführung informiert worden, dass ein Insolvenzantrag gestellt wurde. Lingl-Betriebsratsvorsitzende Brigitte Altstetter sagt auf Nachfrage unserer Redaktion: "So traurig das ist, ich kann das bestätigen." Man habe in Krumbach nach der Übernahme durch die oberpfälzische Schug-Gruppe Erfolg gehabt und sei eigentlich in sicheren Gewässern gewesen. Die Firma sei gut ausgelastet, wie auch Günter Frey, 1. IG-Metall-Bevollmächtigter für die Region mitteilt. Andere Umstände haben zu dieser Entwicklung geführt. 
Rund 215 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, darunter auch Azubis, sind in Krumbach angestellt. "Wir brauchen die Arbeitsplätze hier vor Ort", macht Altstetter klar. Doch wie es mit diesen weitergehe, wisse man bisher nicht. Das hänge von den Insolvenzverhandlungen ab. 

Es ist nicht die erste Insolvenz für den Krumbacher Betrieb Lingl

Lingl war bereits insolvent, 2020/2021 war das ein Tiefpunkt für die heimische Wirtschaft. Die 1938 gegründete Firma Lingl hat sich über viele Jahre hinweg im Bereich Keramik, unter anderem auch als Ausrüster von Ziegeleien, einen Namen gemacht. Doch 2020 geriet die Firma in Schieflage. Von seinerzeit 393 Mitarbeitenden verloren viele ihren Arbeitsplatz, nach Abschluss des Insolvenzverfahrens waren es noch 192 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 30 Auszubildende. Nach der Übernahme der Firma durch die Oberpfälzer Unternehmerfamilie Schug im Frühjahr 2021 war die Erleichterung groß, dass es bei Lingl mit einer soliden Perspektive sowie rund 230 Mitarbeitenden weitergehen kann. Hubert Schug, Chef (CEO) der Schug-Gruppe, sprach im September 2022 von einer Auftragslage, die trotz "der zurzeit allgemein bekannten Schwierigkeiten sehr gut" sei. Mit einer Investitionssumme von neun Millionen Euro innerhalb der nächsten fünf Jahre hätte „eine langfristige Entwicklung und Wachstum der Firma Lingl am Standort Krumbach gesichert werden“ sollen. 

Doch jetzt ist der Standort in Gefahr. Zu den Hintergründen hält sich die Geschäftsführung noch zurück. Klar ist: Der Unternehmerfamilie Schug aus der 4300-Einwohner-Stadt Pressath gehört neben Lingl auch die Lippert GmbH & Co. KG, ein Oberpfälzer Maschinenbauunternehmen. Wie die lokalen Nachrichten, unter anderem nordbayern.de berichten, ist Lippert insolvent. Das hat am Freitag, 29. September, das Insolvenzgericht in Weiden angeordnet. 400 Angestellte sollen bei Lippert zuletzt beschäftigt gewesen sein. Laut Medienberichten deuteten sich dort in den vergangenen Monaten und Wochen bereits wirtschaftliche Schwierigkeiten an. (mit pb)

https://www.augsburger-allgemeine.de/krumbach/krumbach-traditionsfirma-lingl-muss-erneut-insolvenz-anmelden-id68079476.html