31.07.2019
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Das Amtsgericht – Insolvenzgericht – Stuttgart hat jetzt Rechtsanwalt Joachim Exner zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Eisenmann-Gesellschaften bestellt. Das Gericht folgte damit den Anträgen der Unternehmen, wie Eisenmann jetzt mitteilte. Die Eisenmann SE hat am 29. Juli beim Amtsgericht Stuttgart einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Joachim Exner, Fachanwalt für Insolvenzrecht und Partner der Sozietät Beck & Partner, ist ein überregional anerkannter Spezialist für komplexe Insolvenzverfahren. Das Anwaltsbüro zählt zu den führenden Kanzleien im Bereich der Insolvenzverwaltung in Deutschland. Exner hat sich in der Vergangenheit vor allem durch die erfolgreiche Betreuung verschiedener Automobilzulieferer ausgezeichnet.
Dr. Michael Keppel, der das Unternehmen seit Anfang April als Chef-Sanierer begleitet, begrüßt ausdrücklich die nunmehr erfolgte Bestellung des vorläufigen Insolvenzverwalters und sieht der Zusammenarbeit mit großer Zuversicht entgegen. Ein "sehr motiviertes Mitarbeiter-Team", so Keppel wörtlich, werde "alles tun, um das Unternehmen trotz der eingetretenen schwierigen Situation zu stabilisieren und eine unter den Insolvenzbedingungen bestmögliche Lösung für Gläubiger und Mitarbeiter zu erreichen".
Mit dem Ziel, das im März 2019 gestartete Programm zur Restrukturierung und strategischen Neuausrichtung der Eisenmann-Gruppe zu beschleunigen, hatte die Eisenmann SE beim Amtsgericht Stuttgart einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Anträge wurden auch gestellt bei der Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG, der Eisenmann Lactec GmbH und der ENisco GmbH & Co. KG.
Eigentümer und Management der Eisenmann-Gruppe hatten im März 2019 die Restrukturierung und strategische Neuausrichtung des Unternehmens eingeleitet. Die Akquisition und Abwicklung diverser Großprojekte hatten in 2018 zu einem hohen Jahresverlust geführt. "Wir mussten hier schnell und konsequent handeln. Gleichzeitig wollten wir aber auch die strategischen und strukturellen Grundlagen für die Wettbewerbsfähigkeit schaffen", betonte Keppel.
Der vorläufige Insolvenzverwalter wird nun rasch die Ist-Situation analysieren und mit den Beteiligten sehr kurzfristig Gespräche aufnehmen, um die Sanierungsmöglichkeiten für die Unternehmensgruppe im Ganzen oder in Teilen zu prüfen.
Eisenmann zählt zu den international führenden Anbietern von Anlagen und Dienstleistungen in den Bereichen Oberflächentechnik, Materialfluss-Automation, Thermoprozess- und Umwelttechnik. Seit mehr als 65 Jahren berät das süddeutsche Familienunternehmen Kunden und baut flexible, energieeffiziente und ressourcenschonende Anlagen nach individuellen Anforderungen für die moderne Produktion und Intralogistik. Eisenmann ist in Europa, Amerika und den BRIC-Staaten an 27 Standorten in 15 Ländern mit über 3.000 Mitarbeitern vertreten und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 723 Millionen Euro (2017).