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Backhaus Hauser: Produktion in Ellingen wohl ohne Zukunft

01.06.2018
Weißenburger Tagblatt, 29.03.18

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Insolvenzverwalterin sucht nach Interessenten - 29.03.2018 07:59 Uhr

ELLINGEN - Der Betrieb des Ellinger Backhaus Hauser mit ihren 24 Filialen wird zunächst weitergehen. Das teilte die Insolvenzverwalterin Mechthild Bruche von der im Insolvenzrecht renommierten Nürnberger Kanzlei Beck & Partner mit. Die Rechtsanwältin wird in den nächsten Tagen Kontakt mit möglichen Interessenten an einer Übernahme aufnehmen. Am Fortbestehen der Produktion in Ellingen bestehen Zweifel.

Das Backhaus Hauser hat einige Probleme. Die mangelnde Liquidität führte nun zur Insolvenz, strukturell macht zudem der Produktionsstandort in Ellingen Sorge. „Es gab einen Ortstermin mit dem Landratsamt, wir können da jetzt die kommenden Wochen weitermachen, aber langfristig haben wir ein bauliches Problem“, stellt die Nürnberger Insolvenzverwalterin Bruche fest. Es gebe erheblich bauliche Mängel, die einen langfristigen Weiterbetrieb nur mit größeren Investitionen möglich machten. Das habe das Landratsamt dem bisherigen Betreiber Sebastian Hauser bereits mitgeteilt.

„Es geht jetzt darum, den Betrieb erst mal aufrechtzuerhalten, um sich alle Möglichkeiten offenzuhalten“, erklärte Bruche. Die Löhne für Februar seien größtenteils ausstehend, man werde nun über das Insolvenzgeld die Fortzahlung der Gehälter mindestens bis April sicherstellen können. „Allzu lange kann man so etwas allerdings nicht weiterbetreiben. Da sind wir nicht blauäugig“, stellt die Nürnberger Rechtsanwältin fest. Sie hoffe nun unter anderem auf andere, vielleicht auch lokale Großbäcker, die das Filialnetz oder auch einzelne Filialen übernehmen könnten. Interessenten könnten sich jederzeit bei ihr melden.

Turbulente Betriebsversammlung

Im Falle einer solchen Übernahme dürfte es um den Ellinger Produktionsstandort aber geschehen sein. „Das heißt aber nicht, dass bei einer Übernahme nicht vielleicht Mitar­beiter von dort übernommen werden könnten“, stellte Bruche fest. Die nächsten Tage und Wochen müssten nun zeigen, welche Möglichkeiten es gibt.

Die Betriebsversammlung am Mittwoch, 28. März, in der die Belegschaft über das weitere Vorgehen informiert wurde, war ziemlich turbulent, wie unsere Zeitung aus Mitarbeiterkreisen erfuhr. Inhaber Sebastian Hauser musste sich einige Vorwürfe aus dem Kreise seiner Belegschaft anhören.

Der junge Oberpfälzer hatte den Betrieb erst im August vergangenen Jahres aus der Insolvenz übernommen. Im Februar hatte die Bäckereikette mit 24 Filialen in ganz Westmittelfranken, damals noch unter dem Namen Fränkische Backstubn, die Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Rund ein halbes Jahr nach der Übernahme durch den Insolvenzverwalter übernahm Hauser und kündigte an, den Betrieb nicht nur zu modernisieren, sondern auch auszuweiten. Diesen Plänen machte nun die Zahlungsunfähigkeit einen Strich durch die Rechnung. Zum Stichtag September 2017 hatte die Backstubn rund 130 Mitarbeiter, aktuellen seien es noch rund 100, stellte die Insolvenzverwalterin fest.