05.12.2017
Osthessen News
Bischofsheim / Röhn Neuaufstellung erreicht
05.12.17 - Die Schmitt Werke, eine international tätige Maschinenbau-Gruppe mit Sitz in Bischofsheim a. d. Rhön, haben wieder eine Zukunft: Insolvenzverwalter Joachim Exner ist es gelungen, die Unternehmensgruppe über einen Insolvenzplan nachhaltig zu sanieren. Alle verbliebenen rund 160 Arbeitsplätze in der Region bleiben dadurch erhalten.
Die beiden Gruppen-Unternehmen „MSB GmbH & Co. KG“ (MSB) und „IBS Industriemaschinen-Bergbau Services GmbH“ (IBS) hatten Ende Dezember 2016 Insolvenzantrag stellen müssen. MSB und IBS sind Zulieferunternehmen für Maschinenbau, Automobilindustrie, Robotik und Luftfahrtindustrie sowie für Förderanlagen für Berg- und Tunnelbau. Von Anfang an war es das erklärte Ziel von Gesellschaftern, Geschäftsführung, beteiligten Kreditinstituten und Insolvenzverwaltung, die angeschlagenen Unternehmen durch einen Insolvenzplan zu sanieren.
Um die Gesellschaften wieder profitabel zu machen, leitete Exner unmittelbar nach Insolvenzantragstellung umfangreiche leistungswirtschaftliche Sanierungsmaßnahmen ein. Alle Stakeholder wurden fortwährend über den Fortgang des Verfahrens unterrichtet, sodass das notwendige Vertrauen bei allen Verfahrensbeteiligten vorhanden war - nicht zuletzt platzierten die Kunden während des gesamten Insolvenzverfahrens immer wieder neue Aufträge in Millionenhöhe.
Auf dieser Grundlage sahen Exner und die beteiligten Kreditinstitute Commerzbank AG, Sparkasse Bad Neustadt a.d. Saale und Volksbank-Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld eG die Chance, eine Neuaufstellung der Schmitt Werke zu erreichen. Mit dem im Insolvenzverfahren der MSB erfolgreich umgesetzten Insolvenzplan gelang es, eine Befriedigung der Gläubiger mit einer weit überdurchschnittlichen Quote zu erreichen. Dies führte dazu, dass die Gläubiger dem Insolvenzplan zu 100 Prozent zustimmten. Am vergangenen Freitag hob das zuständige Insolvenzgericht Schweinfurt das Insolvenzverfahren über das Vermögen der MSB auf.
Die Vermögenswerte der IBS werden auf die restrukturierte MSB übertragen, sodass auch dieser Geschäftsbetrieb unter dem Dach der MSB erhalten bleibt. Auf einen Investorenprozess wurde infolgedessen verzichtet. „Das Beispiel der Schmitt Werke zeigt, dass die Sanierung über einen Insolvenzplan in einem Regelinsolvenzverfahren erfolgreich möglich ist“, unterstrich Exner nach Bekanntgabe der Aufhebung. „Voraussetzung ist allerdings der ständige und transparente Kontakt zu allen Beteiligten. Nur wenn diese neues Vertrauen fassen, ist eine einvernehmliche Insolvenzplan-Lösung machbar.“
Exner dankte den Banken, Kunden, Lieferanten und Gläubigern für die konstruktive und offene Zusammenarbeit während des gesamten Verfahrens. „Besonderer Dank gebührt vor allem den Mitarbeitern, die während des gesamten Sanierungsprozesses den Schmitt Werken die Stange gehalten haben“, ergänzte Exner. „Ohne das Engagement der Arbeitnehmer wäre der erfolgreiche Abschluss der Sanierung nicht möglich gewesen.“ (pm) +++