14.01.2017 | PDF
Fränkischer Tag
Das Forchheimer Autohaus Harnter in der Äußeren Nürnberger Straße ist zwar insolvent. Doch dank der Investition des Autohauses Baumann aus Baiersdorf läuft der Betrieb ab Montag weiter.
Forchheim – Das war eine Rettung im letzten Augenblick. Vier Wochen vor Weihnachten hatten die Verhandlungen begonnen. Am Freitag, an dem Tag, als das insolvente Autohaus Hartner seinen Betrieb hätte einstellen müssen, gelang die Lösung. „Sowohl der Standort als auch die Arbeitsplätze in der Äußeren Nürnberger Straße bleiben erhalten“, freut sich Rüdiger Baumann vom gleichnamigen Autohaus in Baiersdorf, der gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen Baumann in Forchheim investiert.
„Entscheidend ist, dass der Geschäftsbetrieb gerettet ist und damit auch das Lebenswerk von Alfred Hartner“
Erleichtert berichtete Insolvenzverwalter Joachim Exner vom erfolgreichen Abschluss der „von Anfang und konstruktiven Gespräche“. Die Firma Hartner gehen zwar in die Insolvenz, “aber entscheidend ist, dass der Geschäftsbetrieb gerettet ist und damit auch das Lebenswerk von Alfred Hartner“, betonte der Nürnberger Rechtsanwalt. Er lobte die Sparkasse Forchheim, die bei diesen Gesprächen eine „ganz hervorragende Rolle gespielt“ habe. „Ich bin jetzt zum Glück Vergangenheit“, scherzte Joachim Exner. Mit anderen Worten: Es muss nicht mehr verhandelt werden, stattdessen können die Geschäfte in der Äußeren Nürnberger ihren ganz normalen Gang gehen.
Name bleibt erhalten
„Es hingen viele Einzelschicksale dran“, sagt der Gesellschafter Rüdiger Baumann, „wir mussten bei den Verhandlungen viele Hürden nehmen.“ Mit folgendem Ergebnis: „Das Autohaus bleibt vor Ort, auch der Name bleibt erhalten. Aber es ist eine neue Firma, die Autohaus Hartner GmbH. Mein Bruder und ich sind die Geschäftsführer.“ Rüdiger Baumann erzählt, dass sich die Familien Hartner und Baumann seit langem kennen und auch freundschaftlich verbunden seien.
Die Eltern von Rüdiger und Jürgen Baumann haben das Baiersdorfer Autohaus im Jahre 1959 gegründet. Also nur fünf Jahre, nachdem die Familie Hartner in Forchheim ihren Betrieb in die Äußere Nürnberger verlagert hatte. Begonnen hatten die Hartners in der Wiesentstraße, wo die Familie seit 1936 eine Werkstatt für Nähmaschinen und Motorräder betrieb.
Das Autohaus Baumann wuchs in den letzten Jahrzehnten zu einem mittelständischen Unternehmen mit mittlerweile 50 Mitarbeitern. Sein Bruder Jürgen sei KFZ-Meister und „seit 35 Jahren in der Branche“, erzählt Rüdiger Baumann.
Kompromiss
Die Investition in Forchheim nannte Rüdiger Baumann am Freitag einen „machbaren Kompromiss“. Der Standort Forchheim werde etwas kleiner werden, kündigte er an. Bislang waren bei Hartner 30 Mitarbeiter tätig. Ein Teil werde künftig im Autohaus in Baiersdorf arbeiten, ein Teil werde „von der neuen Hartner GmbH angestellt“. Einige Mitarbeiter hätten sich auch neu orientiert.