28.04.2015
Frankfurter Allgemeine
Deutschland war einst eine Wiege der Television. Doch die glanzvollen Zeiten sind lange vorbei. Der insolvente Fernseh-Hersteller Metz wird jetzt an chinesische Investoren verkauft.
Der chinesische Elektronikkonzern Skyworth übernimmt den insolventen Fernseherbauer Metz. Die Asiaten wollen den Betrieb im fränkischen Zirndorf fortführen, teilte Insolvenzverwalter Joachim Exner am Dienstag mit. Rund 70 Prozent der noch 219 Arbeitsplätze blieben dort erhalten.
Die Gläubiger des Traditionsunternehmens, dem im vergangenen Jahr nach langem Siechtum das Geld ausgegangen war, hätten bereits ihren Segen gegeben, der Betriebsübergang sei für den 1. Juni geplant. Skyworth ist einer der größten chinesischen Fernseherhersteller und wolle Zirndorf als Ausgangspunkt für seine Expansion nach Europa nutzen, hieß es.
Metz litt ähnlich wie der fränkische Rivale Loewe, der ebenfalls von Investoren aus der Pleite übernommen wurde, unter dem beinharten Konkurrenzkampf und rapiden Preisverfall in der Branche, die von den Koreanern Samsung und LG dominiert wird.
Exner fand auch für die Metz-Blitzgeräte und -Kunststoffsparte einen Käufer. Die Fürther Daum-Gruppe übernehme die Geschäftsfelder und beschäftige 85 Prozent der 174 Mitarbeiter weiter, teilte der Insolvenzverwalter mit. Daum stellt bisher vor allem Antriebe für Elektrofahrräder her. Mit dem Verkauf habe Metz eine langfristige Perspektive, hieß es.
Die Mitarbeiter, die von den Investoren nicht übernommen werden, könnten für ein halbes Jahr in eine Qualifizierungsgesellschaft wechseln.