02.02.2015
Die Welt
Michelau (dpa/lby) - Der Automobilzulieferer Scherer & Trier im oberfränkischen Michelau (Landkreis Lichtenfels) gehört nach der Insolvenz nun einem indischen Investor. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten, wie Insolvenzverwalter Joachim Exner am Montag mitteilte. Seit dem Insolvenzantrag im vergangenen März hatten die gut 2000 Mitarbeiter um ihre Jobs gebangt. «Die Übergabe des Geschäftsbetriebs an den Käufer ist der Schlusspunkt einer erfolgreichen Sanierung im Insolvenzverfahren», betonte Exner. Der Geschäftsbetrieb gehe «mit gut gefüllten Auftragsbüchern» an den Automotive-Konzern Samvardhana Motherson Group über. Motherson plane, den Standort Michelau zum Entwicklungszentrum auch für andere Geschäftsbereiche des Konzerns auszubauen.
Die Samvardhana Motherson Group hat nach Exners Angaben Standorte in 25 Ländern. Im Geschäftsjahr 2013/14 erwirtschaftete der Konzern mit mehr als 70.000 Mitarbeitern 6,1 Milliarden US-Dollar Umsatz.
Scherer & Trier war vor knapp einem Jahr trotz guter Auftragslage in Schieflage geraten, weil Gespräche über eine Anschlussfinanzierung gescheitert waren. Das Unternehmen produziert thermoplastische Formteile unter anderem für BMW, Daimler, Porsche und den VW-Konzern. Die Produktion lief auch während des Insolvenzverfahrens weiter.