03.09.2013
Nürnberger Zeitung
BURGBERNHEIM – Der insolvente Sportgerätehersteller Erhard Sport aus dem mittelfränkischen Burgbernheim wird unter neuen Eigentümern weitergeführt.
Wie Insolvenzverwalter Joachim Exner von der Nürnberger Kanzlei Dr. Beck & Partner gestern mitteilte, hat die Deutsche Mittelstandsholding aus Frankfurt den Geschäftsbetrieb im Rahmen einer übertragenden Sanierung gekauft. Immerhin 131 von zuletzt 173 Arbeitsplätzen konnten erhalten werden.
"Durch den Verkauf erhält Erhard Sport wieder eine stabile und langfristige Perspektive", betonte Exner. Über den Kaufpreis wurde laut Insolvenzverwaltung Stillschweigen vereinbart.
Die Deutsche Mittelstandsholding hat für die Übernahme extra eine Tochter gegründet. "Der Investor kennt die Branche gut, ist sanierungserfahren und hat für das Unternehmen und den Standort ein sehr überzeugendes Konzept vorgelegt", so Exner. Das Objektgeschäft, die Produktion und der Vertrieb von Sportgeräten sollen nach den Plänen der neuen Eigentümer langfristig sogar ausgebaut werden, so Exner. Die aktuelle Geschäftsleitung, sie war erst kurz vor der Insolvenz eingesetzt worden, werde an Bord bleiben. Der Jahresumsatz des Unternehmens lag nach eigenen Angaben bei zuletzt rund 27 Millionen Euro.
Der Stellenabbau, der neben weiteren Sanierungsmaßnahmen laut Insolvenzverwaltung nötig war, erfolgte so sozialverträglich wie möglich, teile Exner mit. Die gekündigten Mitarbeiter haben die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die von der Deutschen Mittelstandsholding und der Sparkasse Rothenburg unterstützt wird. "Zudem erhalten sie für das kommende halbe Jahr 85 Prozent ihres Nettogehaltes, anstatt der sonst üblichen 60 Prozent Arbeitslosengeld", ergänzte Exner.
Erhard Sport fertigt und vertreibt weltweit Sportgeräte. Mit einem Sortiment von über 12000 Artikeln zählt die Firma nach eigenen Angaben zu den Marktführern der Branche. Zum Angebot gehören auch die Planung und Ausstattung von Sporthallen und Sportplätzen. NZ