31.08.2013
Frankenpost
Der Wunsiedler Schleifmittelhersteller, der Ende Februar Insolvenz angemeldet hatte, schlägt ein neues Kapitel seiner Firmengeschichte auf. Frisches Geld kommt von einem Investor aus Berlin.
Wunsiedel - Die beiden Manager des weltweit agierenden Schleifscheibenwerkes Dronco, Hermann Bröker und Jakob Jürgens, sind - einer Pressemitteilung zufolge - zufrieden. Am 1. September startet die Firma als Dronco GmbH neu durch - mit frischem Geld und fest geplanten Investitionen.
Das Geld kommt von der CMP (Capital Management-Partners), einem Investor aus Berlin, der darauf spezialisiert ist, in Finanznöte geratene Unternehmen, deren Zukunftschancen als gut eingeschätzt werden, mit Geldspritzen und Management-Beratung wieder fit zu machen. Von CMP kommt auch der zusätzliche Geschäftsführer Jürgens, der dem bisherigen Vorstand Bröker an die Seite gestellt worden ist.
Die beiden Macher an der Spitze haben bis zum Jahresende viel vor. So wird die Abteilung "Fächerscheiben" aufgelöst und die noch existierenden elf manuellen Pressen werden ausrangiert. "Künftig arbeiten wir nur noch mit Vollautomaten", sagt Jakob Jürgens. Allerdings werde niemand von der Stammbelegschaft entlassen, versichert Hermann Bröker. Bröker und Jürgens sehen diese Maßnahmen als Basis für die geplanten "erheblichen Investitionen". Laut Jürgens werden dafür in den nächsten zwei Jahren mindestens fünf Millionen Euro fließen. Bereits jetzt liege die Eigenkapitalquote des Unternehmens bei etwa 45 Prozent und damit deutlich über dem deutschen Durchschnitt.
Trotz der großen Investitionssummen ist nach Ansicht der beiden Manager "auch der ganze Einsatz der Mitarbeiter nötig, um Dronco wieder in stabiles Fahrwasser zu führen". Ziel ist es, ab 2015 wieder deutlich schwarze Zahlen zu schreiben und Dronco zu einer der profitabelsten Firmen in dieser Branche zu machen. Das könne funktionieren, weil man "ein Super-Team im Rücken" habe.
Voll des Lobes sind Bröker und Jürgens über Insolvenzverwalter Joachim Exner. Der Fachanwalt habe den Abschluss der Insolvenz in Rekordzeit erreicht. Besonders wichtig ist laut Bröker, dass Exner "Mitarbeitern als auch Firmenführung stets mit einem hohen Maß an Vertrauen begegnet ist". Exner habe immer unternehmerisch gedacht und alle Beteiligten umfassend informiert.