30.07.2013 | PDF
Dr. Beck - Presseabteilung
Nürnberg. Der Investorenprozess für die insolvente Autohandelsgruppe „Autowelt König“ steht kurz vor dem Abschluss. Wie Insolvenzverwalter Joachim Exner heute mitteilte, konnte er bereits zwei weitere Standorte an Investoren veräußern. Für weitere sechs Standorte sind Fortführungslösungen in Aussicht. Allerdings muss der Hauptsitz Wunsiedel geschlossen werden. Kein Käufer war bereit, die beiden hochdefizitären Standorte zu übernehmen.
Bereits am vergangenen Freitag konnte Exner den ehemaligen Autowelt König-Standort Weiden an die Firma „RSZ Automobile“ (Weiden) und den Standort Tirschenreuth an „Enslein & Schönberger“ (Mitterteich) veräußern. Am Standort Tirschenreuth wurden dadurch alle 30 Arbeitsplätze gerettet, am Standort Weiden alle 17 Arbeitsplätze.
Damit stehen noch 8 der ursprünglich 14 Autowelt-König-Standorte zum Verkauf. Der Standort in Coburg wurde bereits vor rund drei Wochen von einem lokalen Wettbewerber übernommen; die Standorte Hof Mühlwiesen und Niederfüllbach mussten Anfang Juni geschlossen werden.
Wie Insolvenzverwalter Exner nun heute bekanntgab, werden vermutlich sechs der übrigen Standorte noch im August von Investoren übernommen. „Damit könnten insgesamt noch einmal rund 170 Arbeitsplätze gerettet werden“, sagte Exner, der heute kreuz und quer durch die Region fuhr, um alle Mitarbeiter über den Stand der Dinge zu informieren. „Und ich zuversichtlich, dass dies gelingt. Die Kaufverträge werden gerade abschließend verhandelt.“ Exner dankte in diesem Zusammenhang den Gläubigerbanken und Automobilherstellern; deren Unterstützung habe maßgeblich zu den Fortführungslösungen beigetragen.
Keine Lösung ließ sich hingegen für den Hauptsitz der Handelsgruppe in Wunsiedel – bestehend aus einem Audi- und einem VW-Standort – erreichen. Die beiden Standorte sind völlig überdimensioniert und fahren seit Jahren hohe Verluste ein. Deshalb war kein Käufer bereit, die Niederlassungen zu übernehmen. Exner ist nun aus insolvenzrechtlichen Gründen gezwungen, den Betrieb schnellstmöglich stillzulegen und hat bereits die betroffenen Arbeitnehmer persönlich unterrichtet. Die rund 40 dort noch beschäftigten Mitarbeiter erhalten bis zum 31. Juli 2013 ihre Kündigungen. Rund die Hälfte dieser Mitarbeiter wird freigestellt. Einige Arbeitnehmer werden hingegen für gewisse Zeit weiterbeschäftigt, um bei der Restabwicklung zu helfen.
Ebenfalls nicht freigestellt werden die 14 Auszubildenden an den beiden Standorten. Insolvenzverwalter Exner versucht zurzeit, zusammen mit lokaler Wirtschaft und dem Oberbürgermeisteramt Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten in der Region zu finden.
Bei den anderen 8 Standorten waren bzw. sind ebenfalls Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich, um diese auf den Verkauf vorzubereiten, aber in weit geringerem Umfang. Dort muss die Belegschaft um insgesamt 35 Arbeitnehmer reduziert werden. Investoren übernehmen Geschäftsbetriebe aus der Insolvenz heraus nur dann, wenn vorher die Kapazitäten der Nachfrage und dem Umsatz angepasst wurden.
Christoph Möller
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Die Kanzlei mit interdisziplinärer Ausrichtung und acht Standorten hat sich auf Insolvenzrecht und Insolvenzverwaltung spezialisiert. Unter Wahrung der Interessen der Gläubiger steht bei Firmeninsolvenzen der Erhalt der Unternehmenssubstanz und der Arbeitsplätze im Vordergrund. Zu den namhaften überregional ausstrahlenden Verfahren gehörten gehören u.a. die Insolvenzverwaltungen Müller-Brot, Sellner Gruppe, Schlott Gruppe, ECKA Granulate Gruppe, Plastal, Brochier, Grundig und Photo Porst. Weitere Informationen unter: www.ra-dr-beck.de.