27.03.2013
Autohaus Online
Die Insolvenzverwalter haben die Rettung der insolventen Autowelt König im Blick. Ziel sei der Verkauf an einen oder mehrere Investoren, teilten die Rechtsanwälte Joachim Exner und Siegfried Beck am Mittwoch mit. Der Geschäftsbetrieb laufe inzwischen wieder weitgehend reibungslos, die Kunden könnten "völlig unbesorgt Neu- und Gebrauchtfahrzeuge aus dem Bestand" erwerben, hieß es. Auch das komplette Spektrum an Serviceleistungen stehe zur Verfügung.
Alle 620 Mitarbeiter der Autowelt König und der AWK Automobile werden für die Dauer des vorläufigen Insolvenzverfahrens voll weiterbeschäftigt. Ihre Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld gesichert, die Insolvenzverwalter haben bereits die Vorfinanzierung in die Wege geleitet.
Auch die Gespräche mit den Herstellern haben begonnen. "Volkswagen und Audi arbeiten gemeinsam mit uns an einer Lösung, wie wir das Geschäft an den einzelnen Standorten möglichst weiterbetreiben können", erklärten Exner und Beck. "Insbesondere haben wir einen Weg zur Begleitung des Geschäftsbetriebs in den nächsten Wochen diskutiert." Ein direktes Engagement hatte eine VW-Sprecher vor einer Woche jedoch ausgeschlossen.
Gearbeitet wird auch an einer Lösung für Privatkunden, die Vorauszahlungen geleistet, aber noch kein Fahrzeug oder Kfz-Brief erhalten haben. Entsprechende Verhandlungen mit den anderen von der Autowelt König-Gruppe vertretenen Autoherstellern und Banken stehen unmittelbar bevor. Ergebnisse soll es in der Woche nach Ostern geben. Exner und Beck hatten sich bereits am vergangenen Freitag mit einem Informationsschreiben an die Vorauszahlungskunden gewandt. Volkswagen und Audi wollen ebenfalls mit den betroffenen Käufern Kontakt aufnehmen.
Am vergangenen Donnerstag hatte die Handelsgruppe mit Sitz in Wunsiedel Insolvenz angemeldet (wir berichteten). Laut Interimsgeschäftsführer Walter Missing war die im Herbst des vergangenen Jahres eingeleitete Sanierung fehlgeschlagen. Hersteller und Kreditgeber hätten mehr Risiken als Chancen gesehen. (se)