11.03.2013
Schwarzwälder Bote
Mittleres Kinzigtal. Die Investorengespräche für die "Neumayer Tekfor Gruppe" sind erfolgreich abgeschlossen: Gestern haben die Vertreter der Firma laut einer Pressemitteilung einen Kaufvertrag mit "Amtek Auto Ltd." aus Neu Delhi unterzeichnet. Die neuen Besitzer übernehmen demnach alle Vermögensgegenstände der Neumayer Tekfor Holding, dies sind neben Patenten und Grundstücken vor allem die Anteile an den in- und ausländischen Tochtergesellschaften. Die Transaktion soll bis spätestens Mai abgeschlossen sein, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. "Damit ist der Erhalt der Neumayer Tekfor Gruppe mit allen Standorten weltweit und über 1600 Arbeitsplätzen allein in Deutschland gesichert" heißt es. "Gut fünf Monate nach der Einleitung des Schutzschirmverfahrens haben wir damit bereits unsere wesentlichen Ziele erreicht", betonten Eigenverwalter Joachim Exner und der vom Amtsgericht Offenburg bestellte Sachverwalter Jan Markus Plathner. Neben dem Erhalt der Gruppe und der einzelnen Standorte sei dies vor allem eine möglichst hohe Befriedigung der Gläubigerforderungen. In einem parallel zur betriebswirtschaftlichen Sanierung des Unternehmens seit Ende September 2012 laufenden, weltweiten Investorenprozess waren Gespräche mit über 60 Interessenten geführt worden. Nach mehreren intensiven Verhandlungsrunden lagen schließlich zwei verbindliche Angebote für eine Übernahme aller in- und ausländischen Tochtergesellschaften und für die Gruppe insgesamt vor, heißt es weiter in dem Pressebericht. Die Entscheidung der Gläubigerausschüsse fiel demnach zugunsten "Amtek". Neben dem Kaufpreis gaben die Gläubigervertreter auch dem überzeugendsten Gesamtkonzept ihre mehrheitliche Zustimmung. "Amtek" bekennt sich demnach klar zur nachhaltigen Fortführung des bestehenden Geschäftsbetriebs auf Grundlage einer soliden Finanzierung und unter Nutzung des hohen geheimen Wachstumspotentials. Die Unternehmensstrategie beinhaltet die Erhaltung aller Standorte der Neumayer Tekfor Gruppe und sieht insbesondere in Deutschland keine Betriebsschließungen oder Verlagerungen vor. Für die Mitarbeiter an den deutschen Produktionsstandorten, unter anderem in Hausach, gab es demnach neben dem Erhalt ihrer Arbeitsplätze noch weitere gute Nachrichten: "Die gegenwärtige Planung sieht auch keine Personalkosteneinsparungsprogramme für die deutschen Standorte der Gruppe vor und wir gehen davon aus, auf umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen verzichten zu können", heißt es von Norbert Loers von der Neumayer Tekfor Gruppe. Alle geltenden Betriebsvereinbarungen und die einschlägigen Tarifverträge sollen demnach bestehen bleiben.