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Bescheidenheit im Wandel

30.01.2004
Nürnberger Nachrichten

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Hoffnung für die übrig gebliebenen Grundig-Mitarbeiter

VON WOLFGANG MAYER

Ein Datum der fränkischen Wirtschaftsgeschichte: Die Traditionsfirma Grundig geht in türkisch-britische Hand über, mit Hilfe internationaler Banken. Die Globalisierung machte es möglich, nun auch für den Fernsehbereich von Grundig eine Lösung zu finden, die alle begeistert bejubeln. Fast zu begeistert. Immerhin geht für die Belegschaft in Nürnberg-Langwasser nun eine Zeit der Unsicherheit zu Ende, die alle unmenschlich viele Nerven gekostet hat. Die Weichen sind gestellt, und die übernommenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben nun mehr Gewissheit als über die letzten Monate hinweg, wohin die Reise künftig gehen soll. Zu erinnern ist allerdings daran, dass Grundig einmal 42 000 Menschen Beschäftigung gab. Nun kommen zunächst 200 Mitarbeiter zu Beko/Alba. Die Zufriedenheit über diese Zahl ist Ausdruck von Bescheidenheit, die im Strukturwandel offenbar angebracht ist. Mit dem Vertragsabschluss konnte sich auf jeden Fall der Insolvenzverwalter Siegfried Beck im bisher größten und schwierigsten Fall seiner Tätigkeit profilieren. Ebenso klar ist, dass der Besitzerwechsel denen, die davon profitieren, Hoffnung gibt. Das wird geschürt durch die internationalen Kreditinstitute, die keine Bankgarantien gäben, wenn sie nicht an Erfolg glaubten. Mit dem früheren Besitzer, dem mittelständischen Antennenbauer Anton Kathrein, hatte einst Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu als treibende Kraft einen Fehlgriff getan. Unter Kathrein kam das Aus für die Fertigung in Nürnberg-Langwasser und die Beschränkung auf ein Handelshaus. In Beko und Alba hat Grundig weitaus potentere und professionellere Partner gefunden. Für die neuen Besitzer schließt Grundig Lücken in ihrer Markenstrategie. Ihre Ambitionen, mit Hilfe von Grundig auf den Märkten an Stärke zu gewinnen, sind glaubhaft. Und Grundig eröffnet die Allianz ebenfalls neue Märkte - etwa in Asien. Wären andere Partner besser gewesen? Die Frage ist müßig, denn der Zuschlag ist gegeben. Wichtig ist, dass nun um den Namen Grundig Ruhe einkehren kann für das »normale« Geschäft. Dessen Erfolg entscheidet über die Zukunft der übrig gebliebenen Arbeitsplätze.