14.07.2005
Sulzbach-Rosenberger Zeitung
„Alpo Technik“ ist saniert und aus der Insolvenzentlassen – Neuer Name und Geschäftsführerin
Auerbach. (ll) Die Firma Alpo Technik GmbH in Gunzendorf ist gerettet. Wie Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl gestern mitteilte, ist die Sanierung des Betriebs, der im Februar Insolvenz anmelden musste, jetzt abgeschlossen. Alle 53 Arbeitsplätze konnten dabei erhalten werden.
Geändert haben sich jetzt mit der Entlassung aus der Insolvenz der Name und die Leitung der Firma.
Unter der Bezeichnung „Alpo Technic Medical Products GmbH & Co. KG“ ist Ulrike Steinmüller Geschäftsführerin, nicht mehr Dr. Alois Götz.
Das Hauptverdienst am Überleben des Unternehmens schreibt Ampferl aber den Mitarbeitern (überwiegend Frauen) zu: „Sie haben gnadenlos angepackt, unglaublich viel gearbeitet und sich sehr loyal verhalten.“
Mit einer Unmenge an Überstunden habe man so während der Insolvenzzeit Produktionsrekorde aufgestellt und phasenweise sogar neue Leute einstellen müssen.
Doch auch Ampferl – seit Februar vorläufiger Insolvenzverwalter, seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Mai 2005 fester – leistete seinen Beitrag zur Erholung von Alpo. Zuvor hatten sich die großen Kunden von der Firma zurückgezogen und so ihre finanziellen Schwierigkeiten mit verursacht.
Dann machte der Rechtsanwalt aus der Nürnberger Kanzlei „Dr. Beck & Partner“ den Abnehmern im außerordentlich sensiblen Medizintechnik-Bereich klar, dass unter seiner Zuständigkeit alle Standards (inklusive Lieferzuverlässigkeit und Termintreue) penibel eingehalten würden. „Und die haben mir vertraut“, sagt Ampferl im Rückblick. Sollte etwas nicht mehr passen, würden sie sich schnell wieder zurückziehen, hieß es von den Großkunden, doch konnten durch das Engagement der Alpo-Belgschaft alle Produktionshürden genommen werden, und die Kunden blieben letztlich bei der Stange. Der Umsatz wurde in der Spitze sogar verdoppelt. Und Ampferl behielt recht mit seiner Ankündigung vor den Mitarbeitern, dass man den Karren aus dem Dreck kriegen würde, wenn alle mit anpackten. „Und die haben das alle sehr wörtlich genommen.“
Insgesamt lief die Alpo-Sanierung nach Einschätzung vom Ampferl geradezu wie ein Musterverfahren, um einen insolventen Betrieb wieder flott und wettbewerbsfähig zu machen. Alle Arbeitsplätze zu erhalten, das sei in dieser Konstellation die große Ausnahme, nicht zuletzt wegen des derzeit sehr schlechten Investitionsklimas. Gut, dass es in Gunzendorf geklappt hat.