27.10.2010
Mittelbayerische Zeitung
Kelheim-Thaldorf.
Für das Unternehmen Franz Eder Thaldorf Maschinenbau KG ist ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Nach Auskunft von Bernhard Schneider, Pressesprecher des Amtsgerichts Regensburg, ist vom Insolvenzgericht für die Firma ein Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Die Geschäftsführung habe den Insolvenzantrag gestellt, so der vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dr. Siegfried Beck, Nürnberg, gestern auf Anfrage. Das sei „Ende vergangener Woche infolge von Liquiditätsproblemen“ erfolgt.
Unternehmenschef Franz Eder sagte, „dass wir auf alle Fälle alles unternehmen, um den Fortbestand der Firma sichern zu können. Wir haben einen sehr guten Insolvenzverwalter, dessen oberste Priorität der Erhalt der Arbeitsplätze ist.“
Der Betrieb in Thaldorf hat zirka 130 Mitarbeiter. Es werde derzeit weitergearbeitet, so Dr. Beck. Natürlich machten sich die Mitarbeiter Sorgen, „das Wort Insolvenz beunruhigt Leute immer“, sagte Kevin Deehan, Vorsitzender des Betriebsrats auf Nachfrage. Am vergangenen Donnerstagnachmittag habe der Insolvenzverwalter persönlich über die vorläufige Insolvenz informiert, sagte Deehan. „In letzter Zeit ist die Firma sowieso nicht so gut gelaufen. Seit März 2009 war Kurzarbeit.“ Es habe die Mitarbeiter „nicht so überrascht“, als sie vom Insolvenzantrag erfahren hätten. Seit Juni gebe es bei der Firma einen Betriebsrat. Deehan sagte aber auch: „Die Auftragsbücher sind voll.“
Der Schwesterbetrieb des Thaldorfer Unternehmens in Tschechien hat laut vorläufigem Insolvenzverwalter zirka 140 Mitarbeiter. Das Werk in Tschechien – Franz Eder Tachov a.s. – sei derzeit von der Insolvenz nicht betroffen. „Beide Unternehmen zusammen erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 25 Millionen Euro.“